Schritt 1
Im Rahmen von Schritt 1 werden die Lernenden in fünf Kleingruppen eingeteilt. Die Gruppen sind aufgefordert, temporär in die Rolle von professionellen Politikberater*innen zu schlüpfen und für die zugewiesene (fiktive) Partei ein Wahlplakat zu entwickeln (siehe Download-Links unten). Durch den Ansatz, mit fiktiven Parteien zu arbeiten, soll verhindert werden, dass subjektive parteipolitische Sympathien dem erforderlichen Perspektivenwechsel im Wege stehen. Die gewählten Parteinamen deuten dennoch Bezüge zu existierenden Parteienfamilien an: „Partei der Tradition“ (christdemokratisch), „Partei der Arbeit“ (sozialdemokratisch), „Partei der Grenzen“ (rechtspopulistisch), „Partei der Möglichkeiten“ (liberal) und „Partei der Nachhaltigkeit“ (grün).
Methodische Umsetzungsmöglichkeiten
1. Vorstrukturierte Variante (geringerer Schwierigkeitsgrad)
Jeder Gruppe werden neben den Arbeitsaufgaben alle acht Hintergründe, die drei Kandidat*innen-Seiten der jeweiligen Partei sowie die jeweils dazugehörige Slogan- und Symbol-Seite (digital als PP-Präsentation oder analog zum Ausschneiden und Kleben) ausgegeben.
Die Herausforderung für die Schüler*innen besteht in erster Linie darin, die Passung unterschiedlicher Hintergründe und Symbole einerseits mit einer parteispezifischen Auswahl an Kandidat*innen und Slogans andererseits zu beurteilen. Die Kombinationsmöglichkeiten sind in dieser Variante eingeschränkt und die Wahrscheinlichkeit für eine inadäquate Zusammenstellung ist dadurch verringert, jedoch sind durchaus unterschiedlich plausible Kombinationen realisierbar. Wenn z. B. der Windräder-Hintergrund mit den Slogans der „Partei der Nachhaltigkeit“ kombiniert werden soll, ist ein Slogan zu Energie, Umwelt oder Natur passender als ein Slogan zu Menschrechten. In Kombination mit den zur Verfügung stehenden Slogans wäre in diesem Fall das Symbol eines Zaunes weniger plausibel als das Symbol der Weltkugel.
Die zu bewältigenden Hürden für Schüler*innen sind zwar durch die vorgenommene Zuordnung von Kandidat*innen und Slogans zu den jeweiligen Parteien weniger hoch, es handelt sich aber trotzdem, gerade für jüngere Lernende, um eine angemessene Herausforderung.
Digitale Version
Analoge Version
2. Offene Variante (höherer Schwierigkeitsgrad)
Jeder Gruppe werden alle Materialen ausgeteilt. Diese umfassen a) die acht Hintergründe, b) alle Kandidat*innen-Seiten sowie c) alle Slogan- und Symbol-Seiten. Die in der Kopfzeile der Seiten zu findende Zuordnung der Kandidat*innen und Slogans zu den einzelnen Parteien muss in dieser Variante durch Wegschneiden entfernt werden.
Die Herausforderung für die Schüler*innen besteht darin, die Passung aller Plakatelemente in ihren vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten zu beurteilen. Es gibt folglich eine Fülle plausibler Kombinationsmöglichkeiten, gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit für eine weniger passende Zusammenstellung der Plakatelemente hoch. Die Schüler*innen müssen sich etwa der Frage widmen, welche Kandidat*innen am besten das Parteiprogramm repräsentieren können. Ebenso gilt es, die zur jeweiligen Partei passende Slogan-Seite zu identifizieren, wenngleich eine Kombination mit Slogans anderer Parteien prinzipiell nicht ausgeschlossen ist. Außerdem müssen je nach gewähltem Slogan Hintergründe und Symbole auf plausible Art und Weise kombiniert werden.
Die zu bewältigenden Hürden für Schüler*innen sind bei dieser Variante nicht zu unterschätzen, aber es kann sich dabei, gerade für ältere und besonders leistungsstarke Lernende, um eine reizvolle Herausforderung handeln.
Analoge Version
Digitale Version